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Posts Tagged ‘Neid’

Sollen sich alle Politiker Klaus Wowereits Wahlspruch für Berlin „Arm, aber sexy“ zu eigen machen? Diesen Eindruck konnte man gut bekommen in den letzten Tagen, in denen alle möglichen Zeitungen auf der Titelseite über die angeblich so hohen Pensionsansprüche der scheidenden Mitglieder des Bundeskabinetts berichten. Viele Bürger denken ähnlich: „Wieso soll ein Politiker so viel Geld verdienen? 9000 Euro Pension? Die haben das doch gar nicht verdient!“

Dass aber manche Bundesmininister wie Wieczorek-Zeul bereits seit 1998 Minister waren, dass sie einen sehr arbeitsreichen Alltag haben, bei jeder Äußerung peinlich auf die Wirkung achten müssen und ständig unter öffentlicher Beobachtung sind – ja, das interessiert wohl keinen. Nicht damit genug – wer denkt denn hier an Männer wie Wolfgang Schäuble, der wegen einem Attentat sein Leben lang im Rollstuhl sitzen muss? Auch Oskar Laffontaine beispielsweise wurde Opfer eines gewalttätigen Angriffs mit einem Messer.

„Die da oben“

Denjenigen, die sich über die Politiker „da oben“ beklagen, die doch nur täten, was sie selber wollen, empfehle ich, doch selbst Politiker zu werden. Wenn man als Politiker doch so leicht verdientes Geld hat, wieso verweigern sich so viele Menschen der Politik? Erwachsene Bundesbürger besitzen aktives und passives Wahlrecht – jeder kann sich aufstellen und wählen lassen.

Verdienen Politiker zu viel?

Die Wahrheit ist nämlich ganz anders: Im Vergleich zu Managern, die das Geld in den Sand setzen können und dann noch Millionenabfindungen erhalten, im Vergleich zu Bankern, die ihre Millionen-Boni gar nicht anzulegen wissen, ja selbst im Vergleich mit einem normalen Arzt oder Rechtsanwalt verdienen Politiker sehr wenig.

Karl-Heinz Däke, Präsident des Bundes der Steuerzahler tut sich stets vor, wenn es darum geht, die angeblich so gutbezahlten Politiker zu kritisieren. Doch wie er ständig mit seinem Zeigefinger auf die Politiker zeigt, zeigen vier Finger auf ihn. Unter http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,347581,00.html kann man nachlesen, wieviel Geld dieser Berufskritiker für seine Kritik an den zu hohen Bezpgen anderer verdient – im Jahr 2005 um die 15.000 Euro. Herr Däke sollte – ebenso wie viele andere – erst einmal vor seiner eigenen Haustüre kehren.

Wir können uns nicht einerseits über schlechte Politik beklagen und andererseits denjenigen, die sich für das öffentliche Wohl einsetzen, wegen weniger tausend Euro neidisch sein. Wer Geld machen will, kann in unserer Gesellschaft vieles werden: Unternehmer, Banker, Manager, Arzt, Rechtsanwalt oder Unternehmensberater – aber Politiker wird er nicht. Ein Bundeskanzler oder Minister muss über Leben und Tod entscheiden und Beschlüsse fassen, die jahrzehntelang Einfluss auf die Entwicklung eines Staates von 80 Millionen Einwohnern haben. Wir sollten nicht nach den günstigsten, sondern nach den besten Politikern Auschau halten! Denn nur gute Politiker sparen uns am Ende Geld!

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